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Russische Sauna – Banja

Ein original-russisches Dampfbad

Nicht nur die Finnen und die Schweden wissen ein Dampfbad zu schätzen, auch die russische Bevölkerung hat schon vor langer Zeit die Vorzüge eines Dampfbades erkannt.

Es hat sich eine eigene Badekultur rund um die Nutzung der sogenannten Banjas, wie die russischen Dampfbäder genannt werden, entwickelt.

Die Temperaturen innerhalb einer Banja gleichen den Temperaturen innerhalb einer finnischen Sauna, sie liegen zwischen 80 und 100 Grad Celsius.

Durch regelmäßige Aufgüsse, bei denen sehr viel Wasser verwendet wird, wird die Luftfeuchtigkeit innerhalb der Banja konstant hoch gehalten, um die Wirkung der Hitze zu optimieren. Traditionelle wird die Banja mit einem Holzofen beheizt. Idealerweise besteht die Banja nicht nur aus einem Raum, sondern aus dreien: dem eigentlichen Dampfraum, dem Umkleideraum und aus einem Entspannungsraum.

Diese Form der Banja wird allerdings eher der Moderne zugerechnet, aber auch traditionelle Banjas können mit einem Obergeschoss ausgestattet sein, das als Umkleide und Ruhebereich genutzt wurde.

Russische Sauna (depositphotos.com)

Russische Sauna (depositphotos.com)

Elemente der russsichen Sauna

Die russische Sauna, auch bekannt als Banja, ist tief in der russischen Kultur verwurzelt und unterscheidet sich in einigen Aspekten von anderen Saunaarten. Hier sind die charakteristischen Elemente einer russischen Sauna:

  1. Temperaturen und Luftfeuchtigkeit: Die Banja zeichnet sich durch eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit und Temperaturen zwischen 60°C und 90°C aus. Die hohe Feuchtigkeit entsteht durch das Aufgießen von Wasser auf heiße Steine.
  2. Veniks: Ein unverzichtbares Element sind die Veniks – Bündel aus Birken-, Eichen- oder Eukalyptuszweigen. Diese werden in Wasser eingeweicht und dann dazu verwendet, den Körper während des Saunagangs zu schlagen oder zu streicheln. Dies fördert die Durchblutung und hat eine peelende Wirkung.
  3. Dampfstoß (Parilka): Im Herzen der Banja befindet sich die Parilka, der Dampfraum. Hier wird der heiße Dampf erzeugt, indem Wasser auf die erhitzten Steine des Ofens gegossen wird. Dieser Vorgang wird als „Dampfstoß“ bezeichnet und sorgt für die charakteristische feuchte Hitze.
  4. Der Ofen (Pechka): Der traditionelle Banja-Ofen, auch Pechka genannt, kann mit Holz oder Kohle befeuert werden. Er ist das Herzstück der Banja und für die Erzeugung der hohen Temperaturen und des Dampfes verantwortlich.
  5. Abkühlung: Ein wesentliches Element der Banja-Routine ist die Abkühlphase nach dem Saunagang. Dies kann durch Sprünge in einen kalten Pool, ein Schneebad im Winter oder das Übergießen mit kaltem Wasser erfolgen.
  6. Entspannungsbereich: Nach den Saunagängen und der Abkühlung folgt eine Ruhephase, oft in einem speziellen Raum, wo traditionell Tee aus Kräutern oder Samowar getrunken wird.
  7. Naturmaterialien: Für den Bau einer Banja werden traditionell natürliche Materialien wie Holz verwendet, was zum naturnahen Erlebnis beiträgt.

Die russische Banja ist nicht nur ein Ort der körperlichen Reinigung, sondern auch ein soziales Ereignis, das dem Austausch und der Entspannung dient.

Der Besuch einer Banja – Der Ablauf

BirkenreisigBevor die Banja, also die russische Heimsauna basierend auf Dampf, aufgesucht wird, steht eine reinigende Dusche auf dem Programm. In traditionellen Anlagen stehen in dem Waschraum Eimer mit kaltem Wasser bereit, das mit heißem Wasser, das gezapft werden kann, angereichert wird.

Nach einer gründlichen Reinigung wird der Dampfraum aufgesucht. Der erste Gang dient zur Akklimatisierung und sollte nicht zu lange andauern, auf den Einsatz von Veniks sollte zunächst verzichtet werden. Im Anschluss an den ersten Gang folgt eine längere Ruhephase im Ruheraum.

Dieser ist häufig mit Stühlen und Tischen ausgestattet, Besucher können hier kleine Snacks, Tee oder auch Bier zu sich nehmen. Wer allerdings einen weiteren Gang in die Banja anschließen möchte, sollte auf den übermäßigen Konsum von Alkohol oder Speisen jeglicher Art warten, bis auch der letzte Besuch des Dampfraumes absolviert wurde.

Bei jedem weiteren Gang in die Banja, können die sogenannten Veniks eingesetzt werden. Dies sind Zweige aus Birkenholz, Eichenholz oder auch Tannenzweige, die sanft auf die Haut geschlagen werden. Dieser Vorgang soll die Durchblutung zusätzlich anregen.

Ein optimaler Banja-Besuch besteht aus drei Gängen von etwa 10-15 Minuten in die Dampfkammer mit entsprechenden Ruhephasen.

Nach dem Besuch einer Banja fühlt man sich tiefenentspannt und gestärkt für den wartenden Alltag.

Redaktion Heimsauna
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